149 Tage nach dem NULLNEUNTEN Platz beim 3.Fanclubturnier in den Kitzbüheler Alpen, durften wir endlich unseren Gewinn einlösen. Das komplette Team und der Trainer bzw. der 11.Mann am Spielfeldrand waren zum Heimspiel des BVB gegen den Karnevalsverein aus Mainz eingeladen.

Da der Termin sehr früh feststand, konnte eine gemeinsame Zugfahrt geplant und realisiert werden. Sehr früh (7:17 Uhr) sollte auch die Abfahrt in Passau beginnen, wollten wir doch am Abend des gleichen Tages im Dortmunder Westfalenstadion -ALLES geben- um endlich die gewünschte Wende herbeizuführen. Nicht alle hatten eine ruhige und entspannte Anreise zum Hauptbahnhof in Passau. Bei einigen von uns sorgten fehlende Flüssigkeiten im Kühlsystem des Verbrennungsmotors und Verkehrsstaus für leichten Zeitdruck. Übrigens nicht die einzige zeitliche Anspannung an diesem Tag. Doch dazu später mehr.

Für die 1.Ungereimtheit sorgte die "Deutsche Bahn". War es doch unter keinen Umständen möglich, so früh am Morgen, einen Wagen mit der Nummer 10 aufzutreiben und diesen an der richtigen Stelle hinter der Lokomotive zu platzieren. Besagter Wagen 10 sollte aber unsere reservierten Abteile beherbergen. Und als weiteren Faschingsspaß hatte sich die Bahn überlegt, wie es denn wäre, wenn man das Sitzplatzreservierungssystem für diese Zugfahrt komplett abschalten würde. Super Idee, denn für UNS war die 8-stündige Fahrt ein Riesenspaß, hatten wir doch die ersten hundert Kilometer einen kompletten Waggon mit unbekannter Nummer für uns.

Im weiteren Verlauf der Zugfahrt kam es zu einer Reihe kleinerer Missverständnisse, welche das Öffnen von Zugtüren während des Aufenthaltes in Bahnhöfen und die unbefugte Annäherung an das Zugpersonal betraf. Die restliche Zeit wurde mit den österreichischen Antworten auf Kniffel und Mau-Mau überbrückt.
Endlich in Dortmund angekommen musste erst mal der unsägliche Hunger unserer Reisegruppe gestillt werden. Hatte man sich doch die ganze Zugfahrt fast ausschließlich flüssig ernährt.
Mit 2 Taxen ging es dann den restlichen Weg vom Bahnhof zum Hotel, welches in Stadionnähe von fast allen Zimmern einen bezaubernden Ausblick bot.
Einchecken, frisch machen und dann auf zum Fanshop.
Dann wurde es langsam Zeit, Zeit dafür, dass unser Ticketbeauftragter mit den Eintrittskarten endlich im Hotel ankommt. Dazu muss man wissen, dass besagte Person von Wien per Flugzeug reisen und auf jeden Fall pünktlich am Hotel sein wollte. Selbstverständlich ist eine so weite Anreise aus der österreichischen Hauptstadt legitim, wobei einige schmunzelnd behaupten "der Herr wäre sich zu fein für eine Zugfahrt gewesen". Vermutlich dachte er, dass er per Flugzeug schneller unterwegs ist. Dabei waren wir es ja, die schon Stunden in Dortmund unterwegs waren und jetzt auf IHN warten mussten. Aus der anfänglich vermuteten Ankunft im Hotel um 19:00 Uhr sollte aus verschieden Gründen nix werden.
Noch 90 Minuten bis zum Anpfiff. Kollektive Anspannung bei ALLEN Wartenden in der Hotellobby. Eine eigens für diese Reise eingerichtete Gruppe bei einem beliebten Nachrichtendienst, lies uns alle auf unsere Mobiltelefone starren. Alle hofften auf die erlösende Nachricht und einer zeitnahen Ankunft des mittlerweile sehnlichst Erwarteten.
Noch 60 Minuten bis zum Spielbeginn. Hecktisch wurden verschieden Notfallszenarien durchgegangen, um doch noch pünktlich bzw. überhaupt ins Stadion zu gelangen. Aus Angespanntheit wurde langsam Gereiztheit.
Noch 45 Minuten. Die Gruppe ist, in der Hoffnung die erwarteten Tickets schon von Weiten zu sehen, geschlossen nach draussen vor das Hotel getreten.
Und dann endlich, ein riesiger Jubel brach aus, als ER endlich da war.
Jetzt musste alles sehr schnell gehen, zum Glück ist das Hotel nur ein paar Gehminuten vom Stadion entfernt. Hektisch werden die Tickets vergeben, und weil niemand mehr auf irgendjemand warten will, wird als Treffpunkt der Block 58 Reihe 33 ausgemacht.
Endlich im Stadion und noch 25 Minuten bis zum Anpfiff.
Zum Einlaufen unseres BVB gab es die 1.Choreografie der BVB-Supporters Austria. Anlässlich der Vertragsverlängerung von Marco Reus wurde ein "REUSPEKT" choreografiert. Vielen Dank hier noch mal an alle die von der Idee bis zur Umsetzung dazu beigetragen haben.
Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen. Es dauerte nicht mal eine Minute bis zum 0:1 für die Gäste. Die 1.Halbzeit sorgte nur bei den mitgereisten Mainzern in ihren Faschingskostümen für Erheiterung. Doch Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht! Denn es war nicht das erste Mal, dass Mainz trotz früher Führung den Platz dennoch als Verlierer verlassen musste. Zum Glück sorgte eine deutliche Leistungssteigerung auf dem Platz und auf den Rängen doch noch für ein erfreuliches Ergebnis und ganz wichtige 3 Punkte gegen den Abstieg.
Gefeiert wurde der Sieg von uns im "Lokales im Kreuzviertel". Auf dem Rückweg zum Hotel gab es eine Hürde zu überwinden, welche von dem ein oder anderen mehr oder weniger sportlich gemeistert wurde.

Am nächsten Morgen hieß es trotz der kurzen Nacht schon wieder "früh aufstehen". Eine Stadionführung durchs Dortmunder Westfalenstadion stand auf dem Plan. Wir bekamen einen sehr schönen Blick hinter die Kulissen des Stadions, durften in die Kabine und durch den Spielertunnel auf den Platz. Nach ein paar Fotos von uns auf der Spielerbank ging es auf die Südtribüne. Dort wurde es für einige von uns recht emotional. Die Erzählungen unserer großartigen Stadionführerin über die Momente von der Fast-Insolvenz bis hin zur Meisterschaft 2011 und das unglaubliche Spiel gegen Malaga ließen bei einigen von uns die damaligen Emotionen noch einmal aufkommen.

Um kurz nach 12 ging es dann mit dem Zug ohne Zwischenfälle zurück nach Passau.

Vielen Dank an die Organisatoren, Verantwortlichen und alle mitgereisten BVB-Supporters die für diese absolut gelungene Ausfahrt nach Dortmund gesorgt haben.