Berlin400Eine Saison voller Höhen und Tiefen ist mit einem Misston zu Ende gegangen. Wenn die Enttäuschung verflogen ist, werden wir gestärkt und mit noch mehr Entschlossenheit zurückkommen.

Was soll man nach so einem Spiel noch sagen? Borussia Dortmund gewinnt das DFB-Pokalfinale 2014 mit 1:0 nach 90 Minuten und verliert doch in der Verlängerung. Weil Schiedsrichter Florian Meyer nicht sehen konnte, was fast jeder im Olympiastadion sehen konnte: Der war doch drin!

Aber es war nicht nur das gestohlene Tor, das den schwarzgelben Triumph verhindert hat. Sowohl bei unseren elf Jungs auf BerlinRasen400dem Rasen als auch bei den 40.000 Borussen auf den Tribünen war von Beginn an eine merkwürdige Verkrampftheit festzustellen. Einige Spieler erreichten nie ihre normale Form, von leidenschaftlichem Gegenpressing so gut wie keine Spur, als wäre der Akku nach der Saison einfach leer.

Auf den Rängen hatten viele wohl den ganzen Tag über schon zu viel getankt, teilweise waren die Bayern während des Spiels sogar besser zu hören als die eigentlich besten Fans der Liga. Auch das war nicht titelwürdig – im Gegensatz zum wieder einmal formidablen Auftritt der schwarzgelben Massen in Berlin.

BerlinSpree400Im Vergleich zu 2012 war die Stadt noch fester in Borussenhand und noch weniger rote Farben mischten sich darunter. Beides hätte man vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten. Mitten darunter auch acht BVB Supporters aus Österreich, die aus allen Teilen Mitteleuropas angereist kamen. Nicht nur der Breitscheidplatz, sondern auch die Spree wurde bei unvermutetem Sonnenschein von der rotweißroten Gesandtschaft unsicher gemacht.

Neben dem einen oder anderen isotonischen Erfrischungsgetränk wurde aber stets auch Rücksicht auf die stimmlichen Herausforderungen genommen und rechtzeitig auch der eine oder andere Tee eingenommen – was vielerorts auf ungläubiges Staunen stieß.

Doch trotz aller Anfeuerungsrufe, die den Schreiber dieser Zeilen bis heute die Stimme kosteten, wieder endete eine sonst überzeugende Saison mit einer doch schmerzhaften Niederlage. Doch wenn man sich ansieht, wie beim Gegner dieser Titelgewinn „gefeiert“ wurde, dann kann man doch froh sein, dass das für uns Borussen keine Alltäglichkeit ist, einen Pokal zu gewinnen. Denn so wird es beim nächsten Titel umso schöner – vielleicht schon in der neuen Saison. Dann wird der schwarzgelbe Express wieder starten, mit einer Mannschaft, in der jeder zu 100 Prozent zu Borussia steht.