WOBZum dritten Mal in Folge endet die Saison des BVB mit einem großen Endspiel. Und der Gegner ist auch schon wieder derselbe. Die Erinnerungen an Berlin sind noch frisch - und sehr positiv.

 

Ein Pokalspiel gegen Wolfsburg unter der Woche, kein freier Ticket-Verkauf - eine ausgezeichnete Kombination, um recht locker an Tickets zu gelangen. So standen beim Halbfinale gegen den VW-Klub acht rotweißrote Supporters sogar auf der Südtribüne, um dort Stimmung zu machen. Schon nach wenigen Metern der über 700 Kilometer Autofahrt zum schönsten Stadion der Welt waren sich alle einig: Das Pokalfinale in Berlin wäre der perfekte Abschluss für diese Saison, die phasenweise so viele Probleme und Rückschläge, aber auch wieder zahlreiche packende Spiele (vor allem in der Champions League - Marseille, London, Madrid, St. Petersburg) mit sich gebracht hatte.

 

Nach dem obligatorischen Abstecher in den Megastore ging es volley weiter zur Vorbesprechung ins Strobels, wo die brandneuen Supporters-Hoodies gleich für einiges Aufsehen sorgten. Auf der wieder ausgezeichnet gefüllten Südtribüne gehörten die ersten Minuten mal dem Aufsaugen der Stimmung. Für den Verfasser dieser Zeilen war es immerhin das erste Mal auf der "echten" Stehplatz-Südtribüne (beim CL-Heimspiel gegen Marseille war es doch deutlich entspannter). Kurz vor dem Anpfiff dann noch eine gute Nachricht: Die Vertragsverlängerung von Ilkay Gündogan um ein Jahr wurde bekannt gegeben. Die Entscheidung über die mittelfristige Zukunft des Weltklasse-Spielers ist damit zwar nur um ein paar Monate aufgeschoben, aber angesichts der vielen Fragezeichen hinter dem Gesundheitszustand Gündogans ist die Verlängerung bis 2016 für beide Seiten eine faire Lösung.

 

Die Wolfsburger hatten sich diesmal entschlossen, auch in würdiger Zahl am Spiel teilzunehmen, der Gästeblock war voll und damit weit weniger peinlich als beim Ligaspiel kurz zuvor. Kleine Probleme hatten die Radkappen aber mit ihrer Choreo. Man wies darauf hin, dass man 2009 Meister geworden war - Überraschung, Überraschung! Doch die Pointe verschwand hinter der Bande. Wahrscheinlich war es irgendwas mit dem Pokalfinale und daher eh nicht besonders wichtig.

 

Denn auf dem Platz knüpfte Borussia - toll unterstützt von zu Beginn noch sehr gut aufgelegten Tribünen - nahtlos an die fantastischen Leistungen der letzten Spiele an und ging fast folgerichtig in Führung. Mkhitaryan (von vielen schon voreilig abgeschriebene) schloss nach Vorlage des bärenstarken Reus perfekt zum 1:0 ab. Der VW-Klub zeigte sich zwar in der Folge szenenweise wieder als starker und unangenehmer Gegner, doch der BVB hatte das Spiel jederzeit im Griff und erhöhte kurz vor der Pause durch das 100. Pflichtspieltor von Robert Lewandowski auf 2:0.

 

Weil in der zweiten Halbzeit trotz einiger brenzliger Szenen der Wolfsburger und "dank" einiger nicht ganz präzise zu Ende gespielten BVB-Konter nichts mehr am Ergebnis änderte, darf sich der Pole nun am 17. Mai in seinem letzten Spiel im schwarzgelben Trikot mit seinem Arbeitgeber in spe messen. Ein neuerlicher Dreierpack würde den Abgangsschmerz sicher noch ein wenig dämpfen.

Bei einigen Bananenweizen begannen nach dem Spiel schon die Planungen für Berlin - viele der BVB Supporters Austria werden auch hier vor Ort sein - sei es im Stadion oder beim Public Viewing. Für einen denkwürdigen Saisonabschluss ist damit alles angerichtet.