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Minus 15 Grad. Nicht gerade das, was man unter perfektem Fußballwetter versteht. Aber auch ein Terminplaner, der den Spieltag mitten in die größte Kältewelle gefühlt seit Menschengedenken hinein legt, kann den mittlerweile schon traditionellen Ausflug nach Nürnberg natürlich nicht verhindern.

NBGZum einen wissen Österreichs BVB Supporters seit dem Jubiläumsspiel, wie man mit extremer Kälte umgeht (Glühwein mit Schuss), zum anderen leben wir ja in einem Zeitalter der Thermo-Unterwäsche und anderer Hilfsmittel. Und so wurde die Reise zu dem Klub mit dem schlechten Umgang in Angriff genommen, mit allem, was der Wintersportbedarfshändler noch vorrätig hatte – von isolierenden Einlagen bis hin zu Schuhheizungen. Nächstes Mal sollte man sich vielleicht ein Beispiel an Kevin Großkreutz und Neven Subotic nehmen, die beide das Kurzarm-Trikot wählten. Subotic verzichtete gar noch auf eine Schicht darunter und war schon vor Anpfiff „Spieler des Spiels“.

Das verlief hingegen lange gar nicht erwärmend für Schwarzgelb: Die ersten 20 Minuten gingen klar an den „Glubb“, der durchaus auch 2:0 führen hätte können, wenn in der Offensivabteilung jemand tätig gewesen wäre, der zumindest mal den „Stürmer“ bei Humboldt gemacht hätte. Wenigstens verhinderte der Ärger über die schwache Leistung von Schiedsrichter Meyer ein Einfrieren auf den verschiedenen Rängen – durch die viel zu wenigen Fanclubkarten waren die BVB Supporters Austria auf verschiedene Tribünen verteilt und konnten so nur die Wechselgesänge „gemeinsam“ veranstalten.

Der Rest der Spiels ist schnell erzählt: Ironischerweise bekam der BVB erst mit der erzwungenen Einwechslung von Halb-Landsmann Leitner für den verletzten „Iron Bender“ das Spiel in den Griff. Nürnberg war offensiv nun gar nicht mehr vorhanden. Kurz nach der Pause wurde Leitner mit einem sensationellen Pass über 30 Meter durch zwei Schnittstellen der „Glubb“-Defensive zum Matchwinner – Piszczek und Kehl schlossen die Traumkombination zur erlösenden Führung ab. Alleine dieser Spielzug war schon die ganzen Strapazen wert. Lucas Barrios sorgte kurz vor Schluss mit seinem ersten Saisontor für das Standardergebnis von 2:0 und auch sein Jubelsprint über das ganze Feld, in dessen Verlauf alles besprungen wurde, was schwarzgelb trug, erwärmte das Borussenherz. Das 3:0 hatte dann nur noch der Stadionsprecher gesehen, aber auch mit dem 2:0 war Nürnberg zum dritten Mal in Folge eine Reise wert. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ schallte es durch das eiskalte Leichtkreditstadion.