Drucken

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

Nun denn, alles war angerichtet. Den Kartenwunsch in weiser Voraussicht abgeben, völlig erstaunt darüber gewesen, als einziger hinzuwollen von den Supporters – gut immerhin war es bei Wunschabgabe immer noch der 25.06.2011. Knapp 10 Monate später, meinem 26. Lebensjahr näher und auf dem Weg in den Flieger Richtung Deutschland, war mir klar, was mich erwarten würde: eine Meisterfeier, die emotional wohl noch überwältigender ausfallen würde als die in der Vorsaison.

MGLDie Zeiten, als der BVB hintereinander Meister geworden ist, liegen in verstaubter Vergangenheit zurück. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an das Durchschreiten des Tränentals, der Fast-Insolvenz und des Grottenfussballs unter Doll und Röber.

Am Tage der Anreise zum besten Stadion der Welt habe ich mich schon früh um 8 Uhr am Bahnhof eingefunden und bin dorthin aufgebrochen, wo ich fussballtechnisch nun seit fast 20 Jahren beheimatet bin. Der heutige Gegner sollte ein ambitionierter Verein aus Mönchengladbach werden, der sich noch Hoffnungen auf den direkten Cl-Einzug ausrechnete. Auf meiner illustren Reise traf ich einen extra aus Prag angereisten Sympathisanten, 4 urkomische Südanhänger aus 4 unterschiedlichen Ländern, die mir mittlerweile nicht mehr einfallen. Und dann natürlich ich, ein in Russland geborener, in Deutschland aufgewachsener und später nach Österreich ausgewanderter Fussballverrückter. Wir alle hatten an diesem Tage nur ein Ziel: den großartigen BVB zu bestaunen und den designierten und kommenden Meister zu feiern!

Und so kam es dann auch, wie es kommen musste. Zu keinem Moment auf der Zugfahrt und schon gar nicht im Ruhrgebiet angekommen, kam das Gefühl hoch, der BVB würde zu nervös agieren und die Meisterfeier um 1 Woche vertagen. Im Stadion Platz genommen, war jedem Einzelnen klar, was am heutigen Abend passieren würde. Als Ivan dann das 1:0 markierte, explodierte das Westfalenstadion förmlich. Die restliche Spielzeit war gekennzeichnet durch eine elektrisierende Stimmung. Kagawas 2:0 ließ letztendlich alle Dämme brechen. Jetzt war klar, der BVB lässt sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Was bleibt noch zu sagen? Der BVB hat mitgespielt, das Wetter in Deutschland und vor allem in der Meisterstadt nicht. Strömende Regenschauer mit Hagel(!!!)einlagen machten eine Feierlichkeit schier unmöglich. Doch dann wurde man Zeuge, was diesen Verein und seine Fans so besonders macht. Einige Ultragruppierungen von der Süd und natürlich andere Fans haben die Treppen herunter zum Hauptbahnhof zur neuen Südtribüne umfunktioniert. Sie sangen und feierten unglaubliche 70 Minuten lang und das im miesesten Wetter, was man sich vorstellen konnte.

Das ist er, unser BVB Mythos, wie er leibt und lebt in jedem von uns. So war es, so ist und so wird es immer bleiben. Echte Liebe.

MGL2

Kategorie: Ausfahrten
Veröffentlicht: 17. Juni 2012
Zugriffe: 3090